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Der Ursprung

Lustiger Weise war es nie meine Absicht einen Verlag zu gründen oder derartige Bücher zu veröffentlichen. Wie so viele Kollegen habe ich einfach täglich an meiner Spieltechnik und Musikalität gearbeitet, mit dem Ziel, mich für die Bühne bereit zu machen.

Aber es gab damals nicht die Arbeitsbücher, die ich mir gewünscht hätte. Außerdem war das Feld der Personalstile - jeder spielte anders und benutzte eine andere Begrifflichkeit - so riesig und unüberschaubar, dass ich mich eher verloren gefühlt habe. Hinzu kam, dass die musikalische Ausrichtung der existierenden Publikationen für mich zu eng gefasst war. Daher begann ich - das ist tatsächlich eine etwas wahnhafte Eigenart von mir:) - eigene Übungen und Stücke zu entwerfen und zu notieren und in diesem Zuge die Terminologie und Notationsweise nach bestem Wissen zu vereinheitlichen.

Nach ein paar Jahren war schon ein richtig umfangreiches Etüdenheft entstanden, dass ich dann auch als Arbeitsmaterial für meine Schüler verwendete. Eines Tages fiel dieses Heft einem befreundeter Musiker in die Hände. Er meinte sofort, dass ich das Material unbedingt veröffentlichen müsse, da doch sicher auch andere Perkussions-Enthusiasten davon profitieren könnten.

So begann alles:)​

Zielsetzung

Über die Jahre ist noch viel, viel mehr Material entstanden, dass vielleicht nie publiziert werden wird, da man als Einzelperson einfach nicht die Zeit für all die wunderbaren Dinge hat; wie zum Beispiel unaufhörlich Bücher zu veröffentlichen.

Es war immer die Intention einen sinnvollen Beitrag zu leisten und sich selbst dabei zu entwickeln.

Die Wiederholung bereits getätigter Aussagen hat mich also nie interessiert. Außerdem war es mir wichtig, mich selbst und den Nutzer zu fordern. Diese Freude am Streben möchte ich teilen. 

Heute hat sich zu meiner ungebremste Schaffenslust ein gesunder Pragmatismus gesellt. Ich könnte wohl unentwegt weiter Stücke und Übungen kreieren, doch irgendwann muss man mal auf den Punkt kommen und ein Ende finden! Diese Einsicht verdanke ich unter anderem der Lektüre von "Rudimental Drum Solos" for the marching snare drummer by Ben Hans (Hal Leonard Corporation 2008) und seinem Konzept von "focus on five". Zum anderen hat mir die Beschäftigung mit südindischer Rhythmik und Perkussion sowie die Mridangam-Lehrstunden bei Ramesh Shotam die Augen geöffnet.

In beiden Fällen geht es um eine sinnvolle Beschränkung des Materials und die Verbindung eben dieser grundlegenden Elemente. Hierbei sind zwei Erkenntnisse von Bedeutung:

  • begrenzte Lebenszeit

    • Die Frage muss lauten: Welche Elemente sind nutzbar und künstlerisch erwünscht und worauf kann, sollte ich mich im Übeprozess konzentrieren?

    • Im Ergebnis sollten maximal fünf Übungen dazu ins eigene Übe-Repertoire aufgenommen werden.

  • modulares Lernen und Musizieren​

    • In der Praxis zählt nur, was man in den Händen und im Kopf hat. Das ist notgedrungen wenig im Vergleich zu all den Möglichkeiten, aber im Grunde ein Gewinn.​

    • Die Regel sollte demnach lauten: so wenig Material in so vielen modularen Verbindungen wie möglich!

    • So verschiebt sich der Fokus automatisch von Spieltechnik auf Musikalität. Denn diese tritt in Erscheinung und wird trainiert, wenn man sich mit den Einsatzmöglichkeiten eines Elementes in diversen Kontexten beschäftigt.

Derzeit bin ich also damit beschäftigt, Material auszusortieren und zu verwerfen, was ich für obsolet oder redundant halte. Ich will in den kommenden Jahren mein Wissen weiter bündeln und der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen. Ein paar Publikationen werden also sicher noch kommen.​

Mediathek

Ich muss schon manchmal darüber lächeln, was ein spontan hingeworfener Satz für Auswirkungen haben kann. Als das erste Buch gedruckt bei uns vorlag, meinte mein Verleger, es wäre doch eine super Idee, all die Übungen und Stücke im Videoformat aufzunehmen und zur Verfügung zu stellen. Ich rief sofort Ja! und Toll! und Let's go! Welch tollkühne Entscheidung!
Dann begann es langsam im Köpfchen zu rattern: allein die Framedrum Rhythm Collection beinhaltet 77 Rhythmen mit je einer Basisform und fünf Variationen, also insgesamt 462 Rhythmische Variationen! Bei je 2' Aufnahmezeit wären das 924' = 15,4 h Aufnahmezeit. CRAZY!!!

Ja, ich habe mich hier übernommen! Aber! Ich bin dran. Es ist wohl der seltsame Drang diese Herausforderung zu bewältigen und sagen zu können: I did it! Aber es braucht Zeit und Geduld. Da ich das Zurückhalten dieses Materials hinter eine Bezahlschranke für unangemessen halte, werde ich ab jetzt alles auf meinem YouTube Kanal PFEFFER PERCUSSION frei zur Verfügung stellen. Alle die, die an den Übungen ernsthaft arbeiten wollen, werden froh sein über die Noten in Buchform.

Außerdem veröffentliche ich dort auch andere Videos rund um das Thema Rhythmik und Perkussion. Es ist eben eine Leidenschaft von mir, mich damit zu beschäftigen und es wäre doch schade um all die schönen Rosen!
Seid also alle reich beschenkt! Auf Instagram @pfefferpercussion veröffentliche ich immer mal wieder kleine Videos, die beim eigenen Üben abfallen. Die kann man sich dann nach Lust und Laune erarbeiten.

Herstellung

Von Anfang an waren wir bemüht, schöne und sauber gesetzte Bücher herzustellen. Obgleich inhaltlich gelungen, hatten wir beim Druck des ersten Buches (Cajon - Progressive Etüden) noch nicht das gewünschte Ziel erreicht. Aber mit der Framedrum Library konnten wir ein Lehrwerk auf den Markt bringen, dass auch in Gestaltung und Buchdruck alte Werte wieder aufleben lies. Wofür uns der Deutsche Musikverlegerverband auch prompt mit einem Preis belohnte:

„Ein auffallendes modernes Design kennzeichnet die neue Buchreihe des Verlages. Neben der innovativen Gestaltung werden Lehrwerke für Percussion-Instrumente publiziert, für die es wenig oder keine Literatur gibt. Zu loben ist auch die Verwendung ökologischer Druckverfahren, in diesem Fall der Risographie. Gestalterisch ist die Reihe als Vorbild für moderne Unterrichtsliteratur anzusehen.“

 

DMV BEST EDITION AWARD 2012
für die FRAME DRUM LIBRARY
(Instruction Book & Rhythm Collection)

Besonders stolz sind wir auch über die Zusammenarbeit mit einem lokalen Drucker, der die wunderbaren Umschläge der Reihe im Siebdruckverfahren zu einem wahren Erlebnis werden lässt. Ich denke, dass die Bücher wirklich etwas besonderes sind. Nicht nur inhaltlich, sondern auch in ihrer Haptik und natürlichen Fragilität, die mit wertvollen Dingen oft einhergeht.

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