Anmerkung
Das Stück „Häutung“ thematisiert in vielschichtiger Weise den inneren und äußeren Kampf des Subjektes um Freiheit. Freiheit im Sinne Jean-Jacques Rousseaus als einen zweitweiligen Zustand vollkommener Entlastung von Sorge, Stress & Wirklichkeit, der das Subjekt offenbart – „mehr glückliches Tier als Übermensch, mehr Träumer als Charakter, mehr Auswanderer als Weltverbesserer, mehr Urlauber als Unternehmer.“ (Zitat: Sloterdijk)
Diesen Prozess anzustoßen obliegt der Infragestellung. Hierbei stand Max Frischs „Fragebogen“ Pate (1972 bei Suhkamp erschienenen Tagebuch 1966-71). Einige vorliegende Fragen sind diesem entnommen, manche verändert, wieder andere sind eigene Hirngespinste.
Thematischer Kommentar
„Die erste Form der Unfreiheit erfahren wir als politische Unterdrückung, die zweite als Bedrückung durch die Realität, die dritte als die Versklavung der Mernschen durch falsche Selbstbilder.“ „Tatsächlich ist der psychopolitische Großkörper, den wir Gesellschaft nennen, nichts anderes als eine von medial induzierten Streß-Themen in Schwingung versetzte Sorgengemeinschaft. [Er] ist eine real existierende Höchstunwahrscheinlichkeit.“(Zitate, frei nach Peter Sloterdjik, Streß und Freiheit, Suhrkamp, 2011)
HÄUTUNG
Für vier improvisierende Pianisten
zehn Sprecher diverser Nationalität
und fixed media (Audio-Stereospur)- grafische Notation
- gelenkte Improvisation
- Dauer ca. 15‘
- Partitur, Stimmauszüge und Audiospur
- PDF Querformat Farbe, A3
- Wave Datei