Die beiden vorliegenden Stücke wurden im Rahmen der Wagnerfesttage 2007 von der Wagnergesellschaft Leipzig in Auftrag gegeben. Sowohl die Instrumentierung der Stücke, als auch ihre Dauer und spezifischen Bezugspunkte zu den Werken Richard Wagners waren bereits im Vorfeld von den Veranstaltern festgesetzt worden.
 
 
IMA
Dieses Stück bietet eine kurze Auseinandersetzung mit der Thematik von Richard Wagners ‘Tannhäuser’, welche die Wurzeln des Künstlertums zu ergründen sucht.
Als motivische Grundlage dienten:
 
"Dich teure Halle grüße ich" (Tannhäuser, II. Akt)
Sirenenchor (Tannhäuser)
"Leise zieht durch mein Gemüt" (Felix Mendelssohn-Bartholdy)
 
Der Hauptteil der Komposition besteht auf besonderen Wunsch der Veranstalter aus der Behandlung der Melodie des zweiten Aktes. Die volkstümliche Melodie Mendelssohn-Bartholdys am Ende des Stückes steht stellvertretend für den frischergrünten Stab des Papstes als Sinnbild heilbringender Fruchtbarkeit.
 
 
22/9
Dem ‘Tannhäuser’ thematisch verwandt ist Richard Wagners ‘Der Fliegende Holländer’. Auch hier steht die Autophilie des Protagonisten im Vordergrund. Der Fluch der Egozentrik wird letztlich durch die Selbstaufopferung des Holländers gebannt. Die Ballade der Senta wird zitiert und dient als Materialgrundlage für 22/9.
Das Stück ist im A Teil in zwei Systemen notiert. Im unteren findet sich der Klopfrhythmus, welcher auf der Zarge des Intrumentes auszuführen ist. Das Sforzando der Takte 63 - 65 soll mit einem m Abschlag mit gleichzeitigem Golpe auf die Decke kurz oberhalb der Saiten umgesetzt werden. Diese Technik ist der Spielweise des Flamenco entlehnt und führt zu dem erwünschten Effekt: einem ausgesprochen starken Akzent!